Agilität im Unternehmen wird in einer neuen Arbeitswelt immer wichtiger. Studien belegen, dass agile Unternehmen innovativer und leistungsfähiger sind. Mit immer kürzeren Innovationszyklen, dem schnellen Eintreten neuer Wettbewerber auf dem Markt und einer zunehmenden Vernetzung innerhalb von Ökosystemen, gilt es für das Unternehmen von heute, Agilität bewusst zu gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch auf welcher Ebene sollten Unternehmen beginnen, Agilität strategisch voran zu bringen?

Agile Organisationen nachhaltig gestalten

Veränderung und Transformation gehen Hand in Hand. Initiiert wird Veränderung im Unternehmen aus verschiedensten Bereichen. Wir fokussieren uns in diesem Artikel speziell auf die Aufgabe, die der Führung dabei zufällt. 

Im Kontext einer neuen Arbeitswelt gilt es für die Führung zunächst zu verstehen, wo sie sinnvoll mit der Veränderung beginnen kann. Agilität kann auf vielen verschiedenen Ebenen entstehen und entsprechend auf vielen Ebenen initiiert werden. Wenn wir über die Gestaltung einer agilen Organisation sprechen, werden schon heute viele Stellschrauben gedreht wie Abbildung 1 gut veranschaulicht. Doch bevor diese Stellschrauben gedreht werden, sollte sich die Führung wichtigen Fragen widmen.

Abbildung 1: Agile Organisationen gestalten

Wichtige Fragen für die Führung vor der Einführung von Agilität

Eine der wichtigsten Fragen für die Führung, die eine Transformation hin zu einer agilen Organisation gestalten möchte, ist: 

 

Welches Ziel verfolge ich mit dieser Transformation?

 

Hier kann es helfen, gemeinsam mit Führung und Mitarbeiter*innen zu klären, welchen Sinn das Unternehmen verfolgt und wie Agilität dabei unterstützen kann. 

 

  • Möchten Sie Ihr Unternehmen beispielsweise zukunftsfähiger aufstellen oder ein nachhaltiges Geschäftsmodell verfolgen? 
  • Oder bezwecken Sie damit die innere Erneuerung ihrer Organisation, um neue Märkte zu erschließen? 
  • Welche größere Vision trägt das Unternehmen und wie kann Ihnen Agilität dabei helfen, diese zu erreichen?

 

Nachdem die Führung diese wichtige Frage geklärt und ein Grundverständnis darüber geschaffen hat, wie Agilität das Erreichen des Ziels unterstützen kann, gilt es sich der zweiten wichtigen Frage zu widmen: 

 

Welche Mittel helfen uns, dieses Ziel zu erreichen? 

 

Wer sich heute mit agilen Methoden befasst, merkt sehr schnell: Der Blumenladen der agilen Methoden ist mannigfaltig und es ist leicht, sich kunterbunt mit Methoden einzudecken. Doch wenn nicht klar ist, welche Methode welches Ziel unterstützt, verliert man sich schnell in einem Wirrwarr der Methoden, mit welchen ohne Ziel und Fokus auf die Organisation eingewirkt wird. 

Darum: Augen auf beim Blumenkauf! Oder noch besser: Wenn das Ziel geklärt ist, analysieren Sie gezielt und gemeinsam mit den Kolleg*innen welche Methoden für die Gestaltung welcher Ebene (s. Abb. 1) hilfreich ist. Versuchen Sie als Führungskraft die Methoden ebenso wie ihren Zweck zu verstehen und klären Sie in dem Zuge auch, auf welcher Ebene der Darstellung Sie ansetzen möchten.

Das führt uns zur dritten Frage: 

 

Was möchten wir durch Agilität verändern?

 

Gilt es nachhaltig die Organisationsform zu verändern oder ist es wichtiger zunächst nur in einzelnen Unternehmensbereichen Agilität einzuführen? Diese Frage entscheidet über die Strategie, die hinter der Einführung von Agilität steht. 

Herausforderungen in Transformationsprozessen mit dem Ziel „Agilität“

Die Erfahrung zeigt, dass Transformationsprozesse einige Herausforderungen zu überwinden haben. Denn sie erfordern auf der einen Ebene eine (digitale) Erneuerung von Strukturen und Prozessen und eine Anpassung von Arbeitsweisen und Methodenkompetenz.

 

Auf der anderen Ebene gilt es aber auch, die Mitarbeiter*innen in derartigen Prozessen nicht zu verlieren und die Veränderung der Kultur nicht aus den Augen zu verlieren. Werte, Leitmotive und Regeln werden wichtiger. Derartige Projekte erfordern Zeit und Aufmerksamkeit für Details. Die Praxis zeigt jedoch, dass agile Transformationsprozesse oftmals einseitig oder nur in Silos initiiert werden.

 

Eine andere Gefahr ist auch, dass Agilität im Gießkannenprinzip über die Organisation gegossen wird, ohne dass die Mitarbeiter*innen wissen, was das Ziel ist und wie die Mittel ihnen helfen können, Ziele zu erreichen. So läuft die Agilitätsinitiative Gefahr, demotivierend zu wirken und ohne nachhaltige Veränderungen zu verhallen.

In a Nutshell: Das sollten Führungskräfte beachten, wenn sie Agilität im Unternehmen einführen möchten

 

  • Klären Sie die wichtigen Fragen mit den verantwortlichen Personen.
  • Geben Sie sich und ihren Kolleg*innen Zeit für die gemeinsame Klärung dieser Fragen.
  • Stellen Sie sicher, dass im Prozess der Transformation das Ziel klar kommuniziert wird. 
  • Nehmen Sie alle auf die Reise mit, in dem Sie sinnvolle Mittel zur Verfügung stellen und den kontinuierlichen Dialog suchen.

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